Projektwochen im Kindergarten Brederis

Selbstgewähltes Tun, offenes Freispiel und Funktionsräume: Mit diesen Schwerpunkten ging die Projektwoche im Kindergarten Brederis im März und April in die zweite Runde.

Im Herbst wurden die ersten Projektwochen dieses Kindergartenjahres durchgeführt, wobei diese mit einem positiven Fazit sowohl von Seiten unseres Teams, als auch den Eltern und Kindern, zu Ende gingen.  Dieses Mal lag der pädagogische Fokus erneut auf der Eigenständigkeit der Kinder, dem sozialen Miteinander, sowie der Förderung der Selbstgestaltung ihrer Entwicklung und ihres Alltages.

Warum ist die Freispielzeit so wichtig?
In der Freispielzeit hat das Kind die Möglichkeit, seine Fähigkeiten aus eigenem Antrieb heraus zu erproben, Erlerntes anzuwenden und Neues kennenzulernen. Darüber hinaus handelt das Kind aus eigener Motivation. Die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, die sogenannte intrinsische Motivation, ist entscheidend für die Lernfreude. Wer etwas gerne und vor allem aus eigenem Antrieb macht, führt Tätigkeiten für den eigenen Erfolgsmoment aus, anstatt Bestätigung und Lob von außen anzustreben. Dies ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den schulischen Lernerfolg und das lebenslange Lernen.

Diese Zeit ermöglicht dem Kind auch, sich ganz in eine Tätigkeit einzulassen. Das Kind spielt selbstvergessen ist ganz bei sich. Das völlige Vertieft-Sein ins Spiel löst Glücksgefühle aus. Aus entwicklungspsychologi­scher Sicht ist dieses Glücksempfinden wesentlich für den Aufbau eines positiven Selbstkonzepts.

Die Funktionsräume
Dieses Mal wurden unsere Gruppenräume zu einem Konstruktions-, Kreativ-, und Rollenspiel-/Forscherraum. Dazu öffneten wir den Bewegungsraum, sowie den Spielplatz an sonnigen Tagen. Die Impulse und Angebote in den Gruppen wurden an die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder angepasst, sodass für jedes Kind etwas dabei war. Es wurden zu Beginn Kinderkonferenzen durchgeführt, wobei die Kinder demokratisch abstimmen konnten, welche Impulse und Spielmaterialien sie gerne in ihren Gruppen haben möchten. Ebenso erfragten wir in diesen Konferenzen weitere Ideen der Kinder, um dies in den pädagogischen Zeitplan mit einfließen zu lassen.

Die Rolle der pädagogischen Fachkräfte bestand grundsätzlich darin, sich aus dem Geschehen zurückzunehmen und das Tun der Kinder zu beobachteten. Durch einzelne, gezielte Impulse, die die Interessen der Kinder widerspiegelten, konnten wir Themen vertiefen, die uns durch die Beobachtung der Kinder auffielen. Im Konstruktionsraum bestand hierbei die Möglichkeit, sein Traumhaus nicht nur mit Konstruktionsmaterial zu bauen, sondern auch einen architektonischen Plan davon auf einem A1 Plakat zu gestalten. Auch im Forscherraum gab es zum Thema Farben ein Experiment, wobei die Kinder grundlegende Verständnisse von Farbenmischen erhielten und auch noch kreativ arbeiten konnten. 

Um abseits der Funktionsräume den Kindern die Möglichkeit zu geben, das Thema Ostern zu behandeln, fanden zwei Schwerpunkttage statt. Hier konnten sich die Kinder im Freispiel entscheiden, ob sie Eier färben oder ein Häschen backen, sich einem Bilderbuch widmen, einer österlichen Rhythmik-Einheit mit Lied beiwohnen oder doch lieber frei weiterspielen möchten.

Nach den Osterferien geht die Projektwoche noch eine Woche weiter, bevor wir gemeinsam mit den Kindern und auch teamintern ein Resultat ziehen.