Spielen ohne Spielzeug – ist das nicht langweilig?

Ein aktuelles Projekt im Zwergengarten ist die „spielzeugfreie Zeit“, die in allen vier Gruppen gleichermaßen umgesetzt wird. Spielen, bauen, Spaß haben – ganz ohne Spielsachen und das im Zwergengarten. Geht das überhaupt? Eine Zeit ohne Spielzeug ist für Kinder eine größere Veränderung, auf die sie gut vorbereitet werden müssen. Bereits nach Ostern wurde den Kindern im Zwergengarten erklärt, dass die Spielsachen für einen bestimmten Zeitraum „in den Urlaub“ geschickt werden. Nach und nach haben die Mädchen und Buben gemeinsam mit den Pädagog:innen das Spielzeug zunächst gereinigt und anschließend weggeräumt.

Während dieser Zeit stehen den Kindern Alltagsmaterialien wie beispielsweise Kartons, Papier oder Joghurtbecher zur Verfügung. Die Pädagog:innen schlüpfen währenddessen in eine stärkere Beobachtungsrolle und begleiten so die Kinder partnerschaftlich. Auch die Tagesstrukturen und -abläufe werden offener – beziehungsweise ganz aufgelöst. Dadurch haben die Kinder mehr Entscheidungsspielraum, können ihre persönlichen Bedürfnisse entdecken und ihre Kreativität ausleben. Dabei kann natürlich auch Langeweile entstehen, die die Kinder lernen müssen auszuhalten und damit umzugehen. Im Idealfall stärkt dieses Projekt die Kinder in ihrer Selbstständigkeit, Selbstsicherheit sowie Kommunikationsfähigkeit. Darüber hinaus lernen sie auch mit Frust und Misserfolgen umzugehen. Auf jeden Fall sind dies wichtige Fähigkeiten für eine gesunde Entwicklung der Kinder.